Angsttheorien nach Sigmund Freud

Angstneurose und Angsthysterie


Studien über Hysterie
Abb.1: Studien über Hysterie

Sigmund Freud und Josef Breuer prägten 1895 in ihren “Studien über Hysterie” die Begriffe der Angstneurose und der Angsthysterie.

Als Angstneurose bezeichneten sie dabei die verschiedenen Angstformen aus dem Bereich der so gennanten frei flottierenden Ängste, also der Ängste ohne spezifische auslösenden Bedingungen.

Die Phobien, d.h. die Ängste mit situativen Auslösern, wurden von ihnen demgegenüber als Angsthysterie bezeichnet (vgl. Breuer / Freud 1895).

Diese Dichotomisierung der Angststörungen in

Ängste ohne situative Auslöser, die so genannten Angstneurosen, sowie
Ängste mit situativen Auslösern, die so genannten Angsthysterien,

dominierte über viele Jahre in der Klassifizierung der Angststörungen.

Konfliktmodell

Sigmund Freud beschrieb in seinem Konfliktmodell die These, dass die Erkrankten ihre libidinöse Triebenergie aufgrund von Konflikten zwischen den Triebimpulsen und einem sehr strengen Gewissen nicht adäquat über den motorisch-somatischen Weg abführen können. Diese Abwehr der inakzeptablen Triebimpulse führt nach Freud zu einem Anstau der Triebenergie, welche sich schließlich in den psychischen und somatischen Angstphänomenen manifestiert.

Traumamodell

In späteren Jahren modifizierte Freud seine Angsttheorien. In seiner 1926 publizierten Angsttheorie postulierte er, dass neben konstitutionellen Faktoren insbesondere Traumata in der bisherigen Lebensgeschichte an der Entstehung der Angsterkrankungen ursächlich beteiligt seien. Er postulierte, dass die Angst die ursprüngliche Reaktion auf die Hilflosigkeit im Trauma sei, welche dann später in der Gefahrensituation als Hilfssignal reproduziert werde.

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