Spinnenangst
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Die Angst vor Spinnen, auch Spinnenphobie, Spinnenangst oder Arachnophobie genannt, ist ein relativ häufiges Phänomen. So wird geschätzt, dass ungefähr jeder zwanzigste Deutsche unter einer ausgeprägteren Angst vor Spinnen leidet.
Dabei reagieren die Betroffenen mit einer mehr oder weniger intensiven Reaktion auf die Konfrontation mit einer Spinne - zum Teil reicht auch schon der bloße Gedanke an eine Spinne, dass Symptome wie Angst, Unwohlsein oder Panik ausgelöst werden.
Die Folgen der Spinnenangst können von leichten Ängsten bis zu ausgeprägten Panikattacken und dem vollständigen Vermeiden von möglichen Gefahrensituationen, wie zum Beispiel dem Betreten des Kellers, reichen.
© Dr. Sandra Elze & Dr. Michael Elze
Prien am Chiemsee / Rosenheim, www.Dr-Elze.de
Welche Ursachen hat die Angst vor Spinnen?
Um uns der Antwort auf diese Frage zu nähern, müssen wir uns zunächst einmal einige Besonderheiten der Spinnenangst vor Augen halten:
Zunächst einmal die Häufigkeit - wie oben bereits beschrieben leiden ca. 5 Prozent aller Deutschen unter einer Spinnenangst. Und das, obwohl von den hierzulande lebenden Spinnen letztendlich keine echte Gefahr ausgeht. Woher kommt also diese große Angst vor diesen an sich harmlosen Tieren?
Und warum machen den meisten Menschen die üblichen Hausspinnen eigentlich viel mehr Angst, als die von ihrem Biss her doch etwas unangenehmeren ganz großen Exemplare der Gattung?
Das rechts abgebildete Tier ist uns in Venezuela begegnet - und hatte letztendlich doch deutlich mehr Angst vor uns als umgekehrt.
Einen wichtigen Hinweis auf die obige Frage haben wir schon bekommen: Die großen Spinnen lösen oftmals weniger Angst aus, weil sie besser “anzufassen”, besser “greifbar” und “begreifbar” - und damit scheinbar besser zu steuern sind. Beim ersten wirklichen Kontakt mit einer Vogelspinne fällt den meisten Menschen auf, was für ein interessantes Fell diese Tiere haben - und plötzlich ist die Angst schon viel geringer. Wohlgemerkt: Es sind oft nicht die ganz großen Spinnen, welche die Angst auslösen, sondern diese mittelgroßen, eher “ekligen” Hausspinnen.
Aber woher kommen denn gerade bei diesen Tieren die Angst und der Ekel? Die Antwort darauf liegt in mehreren Eigenschaften, die diese Spinnen habe: Zunächst einmal sind sie von ihrem Körperbau her für unser ästhetisches Gefühl etwas vollkommen merkwürdiges - und damit kommt schnell das Urteil, dass sie etwas “Falsches” und Bedrohliches sein könnten.
Und zu dieser Grundannahme kommt dann ein wichtiger zusätzlicher Faktor: Die Spinnen sind klein, flink, bewegen sich scheinbar sehr schnell und unberechenbar, können sich “überall” verstecken, könnten “überall” auf uns lauern, könnten sogar nachts über unser Bett laufen, auf uns drauf klettern.... Igittigittigitt!!!
Und genau in diesem Moment spielt uns unsere Wahrnehmung einen Streich. Diese eigentlich harmlosen Tiere bekommen plötzlich eine große Bedrohlichkeit: Wenn es nach unseren Gedanken gehen würde, könnten die Spinnen scheinbar überall lauern und uns immer wieder unkontrollierbar bedrohen. Dadurch entsteht plötzlich ein großes Gefühl der Hilflosigkeit, des Ausgeliefertseins. Und jetzt spielen auch die wahre Größe der Spinnen oder die reale Bedrohlichkeit keine Rolle mehr, denn wir erleben uns vollkommen hilflos und ausgeliefert gegenüber diesen scheinbar so unberechenbaren und ekligen Wesen.
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Wie wird die Angst vor Spinnen behandelt?
Vorweg gesagt: Das Ziel der Therapie muss nicht sein, der beste Freund / die beste Freundin aller Spinnen zu werden. In der Behandlung der Spinnenangst geht es um etwas anderes, nämlich darum, wie sich die Betroffenen aus dem Gefühl der Angst und aus ihrer Hilflosigkeit und dem Ausgeliefertsein wieder lösen können.
Kognitive Verhaltenstherapie
Ein wichtiges Element in der Behandlung der Spinnenangst ist dabei die so genannte Kognitive Verhaltenstherapie. In dieser Behandlungsmethode wird genau dieses versucht: Den Betroffenen die Hilflosigkeit zu nehmen und ihnen eine langsame Annäherung an das Objekt ihrer Ängst, also die Spinne, wieder zu ermöglichen.
Auch wenn es für die meisten Betroffenen am Anfang der Therapie noch schwer vorstellbar erscheint: Viele Menschen merken bereits nach einigen Therapiesitzungen sehr große Fortschritte. Das Schwierigste in dem ganzen therapeutischen Prozess ist meistens die Hürde am Anfang, also zunächst die Entscheidung, sich überhaupt auf eine Therapie und die Konfrontation mit den Ängsten einzulassen.
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Autoren des Artikels: Dr. Sandra Elze & Dr. Michael Elze
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