“Frei von Angst und Schüchternheit”

von Barbara G. Markway und Gregory P. Markway

9. Auflage 2015,  309 Seiten, ISBN: 978-3407229380, ca. 14,95

(Diese Rezension bezieht sich auf die 8. Auflage)

Die Autoren Barbara G. Markway und Gregory P. Markway haben beide langjährige Erfahrung in der Therapie von sozialen Ängsten und Phobien, welche sie mit “Frei von Angst und Schüchternheit: Soziale Ängste besiegen - ein Selbsthilfeprogramm” einem breiten Publikum zur Verfügung stellen.

Frei von Angst und Schüchternheit

Das Buch richtet sich, wie es der Titel bereits verrät, zunächst einmal an Betroffene und bietet eine unfamgreiche Sammlung an Informationen und praktischen Hilfen.

Auch Angehörige finden in dem Buch wichtige Anregungen, wie sie den Betroffenen helfen können und wie sie deren Krankheit verstehen lernen.

Darüber hinaus kann das Buch auch Therapeutinnen und Therapeuten, die sich mit der Behandlung sozialer Ängste befassen, empfohlen werden, denn es enthält eine Vielzahl von praxisnahen Thematiken, die so oder ähnlich auch in die Therapie eingebaut werden können.

Das Buch gliedert sich in die folgenden Abschnitte:

Teil I: Was sind soziale Ängste?

  • Kapitel 1: Wenn die Welt Bühne ist... und Sie haben Lampenfieber
  • Kapitel 2: Was soziale Ängste hervorruft... und warum sie nicht einfach verschwinden

Teil II: Methoden zur Überwindung von sozialen Ängsten: Ein ganzheitliches Programm

  • Kapitel 3: Üben Sie Selbstakzeptanz
  • Kapitel 4: Zur Veränderung entschlossen - aber immer ein Schritt nach dem anderen
  • Kapitel 5: Was Ihr Körper braucht
  • Kapitel 6: Gehen Sie Ihren Gedanken auf den Grund
  • Kapitel 7: Konzentrieren Sie sich immer auf die nächste Aufgabe
  • Kapitel 8: Stellen Sie sich Ihren Ängsten
  • Kapitel 9: Wie Sie mit Medikamenten richtig umgehen
  • Kapitel 10: Nähre Sie ihr spirituelles Selbst
  • Kapitel 11: Helfen Sie Ihrem Kind, soziale Ängste zu überwinden
  • Epilog: Wie Sie Ihr Leben wieder in die Hand nehmen

Anhang:

  • Erkennen und bewältigen von gleichzeitig auftretenden Störungen
  • Wie Sie Menschen mit sozialen Ängsten Mut machen: Tipps für Familienangehörige, Lehrer und andere Betroffene
  • Soziale Ängste, die mit medizinischen Diagnosen verknüpft sind

Buchrückseite:

“Allein im deutschsprachigen Raum haben mehr als 20.000 Menschen das Selbsthilfeprogramm von Barbara und Gregory Markway durchgeführt. Die Autoren, erfahrene Therapeuten, begleiten ihre Leserinnen und Leser durch eine verständlich und warmherzig geschrieben Anleitung mit dem Ziel, soziale Ängste Schritt für Schritt abzubauen und schließlich ganz zu überwinden.

Dieses Buch ist für Menschen geschrieben,

  • die sich besonders schüchtern und unsicher in sozialen Situationen fühlen;
  • die Angst haben, wenn Sie mit anderen zusammen kommen
  • die versuchen, Begegnungen und Gesprächen aus dem Weg zu gehen;
  • die Angst und Schüchternheit bei ihrem Kind oder Partner bemerken;
  • die alles über soziale Ängste wissen möchten.”

Aus dem Inhalt:

“Befürchtungen sind eines der Hauptprobleme für Menschen mit Sozialangst und eine der größeren Herausforderungen, die wir in den Griff bekommen müssen. (...) Befürchtungen sind eigentlich eine Projektion der Angst in die Zukunft. Es ist die Flut von “Was-wenn”-Fragen (...) und die damit verbundene Vorwegnahme von etwas Bedrohlichem, das sich in der Zukunft abzeichnet. Menschen mit Sozialangst quälen sich wegen sozialer Ereignisse Wochen, ja manchmal Monate, bevor sie stattfinden. Während diese erhöhte Angst von Vorteil wäre, wenn sie zu einer nützlichen Vorbereitung führen würde (...) ist sie doch meist unproduktiv. Gewöhnlich führt die ganze Befürchtung eher zu einer Art Lähmung - und zu weiteren Befürchtungen.” (S. 62)

“Zwar mag es Ihnen so vorkommen, als wären Sie die oder der Einzige, der an sozialen Ängsten leidet, doch es gibt viele andere, denen es genauso geht. (...) Von acht Personen hat einer Sozialangst. Das heißt, bei einer Versammlung oder Besprechung, an der Sie gerade teilnehmen, nehmen mit großer Wahrscheinlichkeit auch andere Menschen teil, die sich nicht wohl fühlen. Eine meiner Klientinnen hat ein Experiment durchgeführt. Sie hasste die monatlichen Ressortbesprechungen, an denen sie teilnehmen musste. Sie hielt sich für die Stillste von allen und glaubte, die anderen müssten sie für eine “verhuschte graue Maus halten”. Bei einer Sitzung nahm sie sich vor, darauf zu achten, wie oft die einzelnen Leute sprachen. Sie führte sogar eine Strichliste, natürlich unauffällig. Zu ihrer Überraschung musste sie feststelllen, dass sie nicht die Stillste war. Tatsächlich gab es mehrere Leute, die überhaupt nichts sagten. (...) Indem sie ihre Aufmerksamkeit von sich weg auf andere lenkte, war sie imstande, umzusteuern und sich zu entspannen. (...)” (S. 171f.)

“Sechs Schritte die Ihrem Kind Mut machen: Gewiss können Sie das Temperament Ihres Kindes nicht verändern. Wenn Ihr Kind von Natur aus scheu und zurückhaltend ist, dann werden Sie es nicht in einen Selbstdarstellungskünstler verwandeln und das ist auch gut so. Aber Eltern können das Selbstwertgefühl ihres Kindes positiv beeinflussen. Sie können ihr Kind ermutigen, indem Sie ihm zu verstehen geben: “Du bist wundervoll”, und gleichzeitig: “Es schadet nicht, sich auf ein paar Risiken einzulassen.” Hier folgen sechs Schritte, die Ihnen den Weg weisen (...)” (S. 260)


Gesamteindruck:

Unser Gesamturteil: Sehr gut! Das Buch ist umfangreich, nachvollziehbar und praxisorientiert - und nach unserer Einschätzung im Augenblick das beste Buch zum Thema “Soziale Ängste”.

Bitte beachten Sie auch unsere Hinweise zu den Buchrezensionen.

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