Agoraphobie: Therapie
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Die Therapie der Agoraphobie bzw. der Panikstörung setzt sich aus zwei Bausteinen zusammen, der Psychotherapie und der Pharmakotherapie.
In der Therapie der Agoraphobie muss dabei zunächst beachtet werden, dass die Angst der Erkrankten oftmals nicht alleine auf eine bestimmte Situation (Platz, Kaufhaus etc.) beschränkt ist. Dies erklärt den großen Unterschied der Agoraphobie zu den spezifischen Phobien, wie z.B. der Angst vor Spinnen, bei denen häufig eine eng objekt- oder situationsbezogene Angst besteht. In der Agoraphobie besteht zwar vordergründig auch eine Angst “vor dem Kaufhaus...” oder “vor dem Platz...”, das wirkliche Geschehen ist aber zumeist viel komplexer.
Bei den meisten Erkrankt besteht neben der vordergründigen Angst vor dem Verlassen des Hauses eine viel schwerwiegendere Angst vor dem Alleinsein oder vor Hilflosigkeit. Diese tiefer liegenden Ängste verursachen zumeist den wirklichen Leidensdruck der Betroffenen. Die Agoraphobie wird in Anlehnung an J. Bowlby deswegen auch als eine sogenannte Pseudophobie bezeichnet. Für die Therapie ist deswegen vorrangig, nicht nur die “oberflächlichen” Ängste zu behandeln, sondern auch die dahinter stehenden Sorgen und Befürchtungen der Betroffenen adäquat zu beachten.
© Dr. Sandra Elze & Dr. Michael Elze
Prien am Chiemsee / Rosenheim, www.Dr-Elze.de
Psychotherapie oder Pharmakotherapie?
Nach den aktuellen Expertenempfehlungen sollte bei der Entscheidung zwischen einer Psychotherapie und der Pharmakotherapie neben dem Ausprägungsgrad der Symptomatik auch die Präferenz des Patienten berücksichtig werden (vgl. Bandelow 2014).
Falls durch die Psychotherapie bzw. die Pharmakotherapie alleine keine ausreichende Besserung zu erreichen war, sollte im nächsten Schritt entweder ein Wechsel auf das jeweils andere Behandlungsverfahren oder auf eine Kombinationstherapie mit Psycho- und Pharmakotherapie erfolgen.
Bezüglich der medikamentösen Therapie der Agoraphobie / Panikstörung werden aktuell der Einsatz der SSRI Citalopram, Escitalopram, Paroxetin und Sertralin, des SNRI Venlafaxin oder des Trizyklischen Antidepressivums Clomipramin angeraten.
Weiterlesen:
• Agoraphobie: Psychotherapie
• Agoraphobie: Pharmakotherapie
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Kombinationstherapie
Die Kombinationstherapie der Agoraphobie / Panikstörung mit Kognitiver Verhaltenstherapie (KVT) und ergänzender Pharmakotherapie wurden in mehreren Studien untersucht. Dabei zeigte sich eine Evidenz für die Kombination von KVT und SSRIs sowie für die Kombination von KVT und Imipramin.
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Ergänzende Therapien
Neben den oben genannten Therapieverfahren gibt es verschiedene andere Maßnahmen, die unterstützend in der Behandlung der Agoraphobie / Panikstörung eingesetzt werden können.
Sport / Ausdauertraining
Regelmäßiger Sport, insbesondere regelmäßiges Ausdauertraining, kann sich als hilfreich erweisen. Dabei erscheint weniger die Dauer bzw. Intensität einer einzelnen Trainingseinheit für den Therapierfolg entscheidend zu sein, sondern die Regelmäßigkeit der Trainingseinheiten.
Selbsthilfegruppen
Als weitere Unterstützung kann für die Betroffenen die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe hilfreich sein.
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Therapie der komorbiden Erkrankungen
Falls neben der Agoraphobie bzw. Panikstörung noch weiter komorbide Erkrankungen bestehen, wie z.B. Depressive Störungen, Zwangsstörungen oder Suchterkrankungen, sollte die ausreichende Mitbehandlung dieser Krankheitsbilder erfolgen.
Dabei sollte insbesondere beim Vorliegen ausgeprägterer depressiver Symptome auch an die medikamentöse Behandlung mit den oben genannten Antidepressiva gedacht werden.
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Autoren des Artikels: Dr. Sandra Elze & Dr. Michael Elze
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